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Milkys erster Wurf unter dem Motto: "Freitag der 13te!"

Wie kleidet man ein Drama am besten ein? Natürlich im Gewand der Komödie!

Wer diesen Einwurf weder verstehen, noch nachvollziehen kann, dem empfehle ich rechts oben auf das kleine 'x' zu drücken.


Freunde der Ironie und der Shortstory, hier kommt mein Bericht. 

Die Geburt war mit Verlaub nicht eine der Besten. Milky hat natürlich ihr Bestes gegeben, Loki auch, zumindest 9 Wochen zuvor...

Auch ich habe mein Bestes versucht, allein die Performance ließ sicher zu wünschen übrig. 


Milky war am Mittwoch und Donnerstag schon etwas nervös, nicht ungewöhnlich für eine Erstgebährende.

Wir waren hierauf vorbereitet, denn unverhofft kommt oft.

Berechnet war der 14.8 als erster Termin, was Samstag gewesen wäre, aber Milky hatte sich Freitag den 13ten ausgesucht.

Schon über den Tag häuften sich die Anzeichen der nahenden Geburt, ab 18 Uhr hatte Milky die Austreibungsphase erreicht, was deutlich sichtbare Wehen mit sich bringt und genau dem Zweck dient, den der Name uns verheißt.

Weit nach 20 Uhr kam unser erstes Mäuschen zur Welt...nach langem Ringen, mit nur 62g, ein Frühchen also. 

Nach ein paar Minuten war unsere Püppi trotzdem rege und gab sich alle Mühe eine Titti zu suchen. 

Milky indessen fühlte sich gar nicht wohl und verließ die Box. 

Um vielleicht 20 Minuten später ihr zweites Kitten tot zur Welt zu bringen. Danach war sie nicht mehr in die Wurfbox zu bekommen, sondern wollte ausschließlich in einem sehr kleinen Hocker ihre Babies zur Welt bringen 

Den haben wir einfach in die Wurfbox verfrachtet, er wäre locker doppelt hineingegangen.

Sehr viel später und im engen Hocker 'erblickte', (eigentlich eher nicht) das dritte Kitten das Licht der Welt. 

Unser Lynxbube Kalcifer kam als Steißgeburt zur Welt (was ansich nicht ungewöhnlich ist), aber sein Kopf steckte im Kanal fest.

Ich habe also versucht eine Wehe zu provozieren, die nicht kam und musste schlussendlich ziehen, und so das Risiko eingehen seinen Kopf abzureißen.

Als Kalcifer draußen war, erwartet mich der nächste Schock, da seine Plazenta um sein Köpfchen gewickelt war und es zunächst so erschien, als wäre der Kopf eine fleischige Masse. 

Danach erfolgte das Absaugen und eine Reanimation. 

Kalcifer fand 10 Minuten später Erholung und die Titti. Mit 86g war er vollkommen im Rahmengewicht.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass seine Männlichkeit trotz aller Umstände deutlich zu Tage trat. 😅🥜 (geschätzt 20g vom Gesamtgewicht)

Ganz zum Schluss...und wiederum viel später brachte Milky ihr schwerstes Kitten mit 90g problemlos zu Welt. 

Karou war ein reger, sehr kontrastreicher Minkjunge und fand schnell an Milkys Bar. 

Ganz im Gegensatz zu unserem Frühchen Kitcat 'Kitty'... 

Auch 5h nach ihrer Geburt hatte sie es trotz aller Versuche und Hilfestellung nicht an Milkys Bar geschafft. Halb 2 habe ich dann zugefüttert, da ihre Kraft und Energie merklich nachgelassen hatte.

Am nächsten morgen hatte Kitty 2g verloren, Kalcifer nur 1g zugenommen und Karou hatte 7g + zu verzeichnen. 

Kitty und Kalcifer habe ich daraufhin zugefüttert und mich sehr bemüht unsere Minimaus an der Titti zu installieren, mit mäßigem Erfolg. 

Bis ich feststellte, dass mit Karou (der bis dahin 'der dunkle Minkjunge' hieß) etwas ganz und gar nicht stimmt, sollte einige Zeit vergehen. 

Karou schlief nicht nur, nein er war apathisch und so gut wie nicht mehr ansprechbar...ich setzte also einen Notrufcall bei meiner TA ab und gab pro forma AB.

Meine TA, die erst eine Herz OP hinter sich hat, kam dann abends zu uns und wir versuchten mit Karou nochmal alles, was so geht.

Ich hörte Rosi durchs Tor gehen, als ich Karou leblos und ohne jede Atemtätigkeit vorfand. 

Ich wollte ihn schon aus der Box nehmen, als er sich durch Fiepen bemerkbar machte, es erfolgte Stoßatmung mit offenem Mäulchen. 

Ich vermerke noch dazu, dass Karou ganz sicher kontaminiertes Fruchtwassr aspiriert hat, denn er hatte eindeutig eine bakterielle Infektion. 

Seit Samstag früh war ich durchgängig damit beschäftigt Karou und zuerst auch Kitty und Kalcifer zu versorgen. 

Kitty nahm am Sonntag erstmals selbstständig die Brust, was mich sehr glücklich machte. Kalcifer, der kein Kostverächter ist, hat die mäßige Zunahme wohl nur vorgetäuscht. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, er ist nahezu an Milkys Bar verwachsen.

Karou, der die Milchspritze ablehnte und wenig Willen zeigte, war ein hartes Brot.

Sonntag wieder spritzen, Montag ebenfalls...Gewicht ließ mehr und mehr nach, von den einst 97g waren uns noch 84g geblieben, aber er wurde etwas reger. Montag hatte er dazu auch noch Verstopfung bekommen, weswegen ich den Turnus erhöhte und die Milch verdünnte.

Ich denke ich muss nicht mehr explizit erwähnen, dass ich am Dienstagmorgen die ein oder andere Träne verdrücken musste, als Karou endlich wieder eigenständig an Milkys Tittis war. Ich muss auch nicht erwähnen, dass man bei jedem Wecker denkt: diesmal liegt er tot in der Box...

Sein Bruder, der mit 4g weniger auf die Welt gekommen war, hatte am Dienstag morgen 131g, unsere kleine Kitty brachte 104g auf die Waage und Karou 89g, was von 89g am Abend zuvor einen ungeheuren Erfolg darstellt. 

Gehalten ist Gehalten!


Am Dienstagmorgen, am Tag des 90. Geburtstag der Oma meines Mannes, war die Geburt für mich abgeschlossen. 

Alle drei lebenden Kitten sind auf den Weg gebracht, Milky ist wohlauf. 

Ich bin erschöpft, müde, gefühlte 60 Jahre alt und glücklich!

So kann das laufen, und so läuft das auch.

Das ist nämlich kein Einzelfall. Geburten sind mitunter schwierig und verlangen sehr viel know how, Aufmerksamkeit, Durchhaltevermögen, das richtige Händchen und nicht zuletzt, das nötige Quäntchen Glück ab.

Möge dieses Glück immer auf meiner Seite sein und auf der Seite aller anderen Züchter und deren Mietzen. 


Karou ist eigentlich ein Mädchenname, er bedeutet Hoffnung. 


Danke an alle Freunde und die Familie, an unsere TA und ihr Team, die einen in dieser Situation nicht alleine lassen und jederzeit einen Kanal für einen offen halten.

🙏❤🐆